Was sind ESG-Risiken?

Was sind ESG-Risiken?

Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf künftige Generationen sind unbestreitbar. Die EU geht davon aus, dass ohne sofortige Maßnahmen jährliche wirtschaftliche Verluste in Höhe von 190 Mrd. EUR entstehen werden, neben anderen physischen Verlusten. Um die Klimarisiken und im weiteren Rahmen die ESG-Risiken anzugehen, wäre ein erster Schritt die Festlegung einer gemeinsamen Definition für diese Risiken. Daher hat sich die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) im Rahmen ihres Aktionsplans für nachhaltige Finanzen (2019) verpflichtet, ein umfassendes Verständnis dafür zu schaffen, was ESG-Risiken sind und wie sie von den Finanzmarktteilnehmern behandelt werden können. Im Konkreten veröffentlichte die EBA im Juni 2021 ihren Bericht über das Management und die Beaufsichtigung von ESG-Risiken für Kreditinstitute und Wertpapierfirmen.

Laut diesem Bericht wird zwischen ESG-Faktoren und ESG-Risiken unterschieden, wobei erstere in letztere übergehen können. Es gibt zwar keine klare Definition von ESG-Faktoren, aber eine Liste von Merkmalen kann zu ihrer Identifizierung herangezogen werden. Die EBA fasst zusammen, dass ESG-Faktoren in der Regel nicht-finanzieller Natur sind und sensibel auf öffentliche Präferenzen reagieren. Es besteht eine Ungewissheit über den Zeitpunkt des Eintretens ihrer Auswirkungen, und es können diesbezüglich Muster in der Wertschöpfungskette beobachtet werden. ESG-Faktoren haben negative externe Effekte zur Folge. Daraus leitete die EBA ab, dass ESG-Faktoren als jede Art von ESG-Belange betrachtet werden können, die sich positiv oder negativ auf die finanzielle Leistung der Marktteilnehmer auswirken.

ESG-Risiken hingegen können als negative finanzielle Auswirkungen definiert werden, die sich aus den Auswirkungen der aktuellen ESG-Faktoren auf die investierten Vermögenswerte ergeben. Es gibt also eine Outside-in- und eine Inside-out-Perspektive. Die Outside-in-Perspektive bezieht sich auf die negativen Auswirkungen, die ESG-Faktoren beispielsweise auf die physischen Standorte von Finanzinstituten haben. Die Inside-out-Perspektive hingegen umfasst die negativen Auswirkungen auf ESG-Themen, die sich aus den eigenen Aktivitäten der Finanzinstitute ergeben. Alle ESG-Risiken durchlaufen einen Übergangsprozess und führen letztendlich zu finanziellen Risiken, z. B. Kredit-, Markt-, operationelle, Liquiditäts- oder Reputationsrisiken mit potenziellen systemischen Auswirkungen.

Bisher wurden die Umweltrisiken am meisten hervorgehoben und werden in physische Risiken und Übergangsrisiken unterteilt. Physische Risiken ergeben sich aus den physischen Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung, die über einen längeren Zeitraum hinweg schrittweise auftreten können oder mit bestimmten Klimaereignissen zusammenhängen. Die Übergangsrisiken hingegen beziehen sich auf die Ungewissheit hinsichtlich des Zeitpunkts und der Geschwindigkeit, mit der die Marktteilnehmer auf dem Weg zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaft vorankommen, einschließlich politischer, technologischer und verhaltensbezogener Veränderungen.

Übergangsrisiken und physische Risiken sollten nicht isoliert betrachtet werden. Die diesbezüglichen Wechselwirkungen und Spannungsfelder sind allgegenwärtig.

Schließlich wurde auch eine Definition für Sozial- und Governance-Risiken vorgelegt, obwohl diese bisher nur ein Minimum an Aufmerksamkeit seitens der Regulierungsbehörden und des Marktes erhalten haben. Soziale Risiken umfassen negative finanzielle Auswirkungen auf Institute, die sich aus sozialen Faktoren ergeben, die mit den Rechten, dem Wohlergehen und den Interessen der Menschen zusammenhängen, wie z. B. Sicherheit, Ungleichheit, Inklusivität, Arbeitsbeziehungen usw. Governance-Risiken beziehen sich auf die negativen finanziellen Auswirkungen einer Institution, die sich aus Governance-Faktoren wie nicht-inklusiver Führungsstil, Unabhängigkeit des Vorstands, Steuervermeidung, Korruption, Bestechung, um nur einige zu nennen, ergeben.

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